Schweizer Kabarett-Preis Cornichon 2017
für Christoph Sieber
Der Deutsche Christoph Sieber erhielt am Mittwochabend den Schweizer Kabarett-Preis Cornichon, die Laudatio hielt Vorgänger Alfred Dorfer.
Die 30. Auflage der Oltner Kabarett-Tage startete am Mittwochabend im Stadttheater mit einer Überraschung: Dass der Deutsche Christoph Sieber den Schweizer Kabarett-Preis erhält, war zwar seit einigen Wochen bekannt.
Doch unter Verschluss gehalten wurde bis Mittwochabend, dass der Vorjahressieger, der Österreicher Alfred Dorfer, die Laudatio für seinen Kollegen halten wird.

Trinationale Aufgabenteilung
Diese spezielle Konstellation hat Dorfer denn auch gleich in seiner Lobrede aufgenommen: «Christoph Sieber ist Deutscher, der Preis ist schweizerisch, der Laudator ist aus Österreich. Das klingt ziemlich international. Man könnte auch sagen, das ist typisch: Die Schweiz zahlt, der Deutsche spricht und der Österreicher buckelt.» Gute Satire beginne zwar oft mit Klischees, ende aber nicht damit. Und Sieber sei ein hervorragendes Beispiel dafür.
Auch sonst geizte Dorfer nicht mit Lob: Sieber sei kein Autodidakt wie viele seiner Kollegen, sondern könnte dank seiner Pantomimenausbildung «mit einer kleinen Geste ganze Welten erschaffen». Er sei zudem «immer famos wechselnd zwischen reiner Satire, Poesie und Sequenzen, die das Lachen verunmöglichen» und kenne die Gegner als Sohn eines Bürgermeisters von innen. Und ferner, ergänzte Dorfer, sei Sieber «ein sympathischer, sehr humorvoller Mensch». Das sei in dieser Branche nicht selbstverständlich. Denn es gebe «viele humorlose Satiriker, die im Privaten langweiliger sind als jene, die sie kritisieren».
von Fabian Muster — Oltner Tagblatt 11.05 2017

